Digitale Anwendungen in Wohnprojekten
Digitale Anwendungen in Wohnprojekten können die Kommunikation unter den Bewohner:innen vereinfachen, die Buchbarkeit von Räumen erleichtern, Transparenz erhöhen und Selbstverwaltung auch zu Pandemiezeiten ermöglichen. Vertreter:innen unterschiedlicher Genossenschaften in München haben sich zum „Arbeitskreis digitale Kommunikation“ zusammengeschlossen, um zu erörtern wer nutzt welches System, was leistet es und was sind die Vor- und Nachteile.
In einer ersten Runde wurden sämtliche Programme gesammelt, die in den jeweiligen Projekten zum Einsatz kommen. Schnell wurde ein ganzer Strauß an Programmen aufgezählt, die in den unterschiedlichen Bereichen zur Anwendung kommen. Hierbei geht es um die digitale Kommunikation in Gruppen, die Verwaltung, Buchung und Bezahlung von Sharing-Angeboten, Online-Abstimmungstools, Videokonferenz-Tools sowie das Ablegen von Dateien und das gemeinsame Arbeiten an eben diesen. Genauer betrachtet wurden anschließend Anwendungen zur internen digitalen Kommunikation und Systeme zur Verwaltung von Sharing-Angeboten.
Digitale interne Kommunikation
Eine App für die digitale interne Kommunikation unterstützt die Kommunikation im Haus. Es kann ein geschlossener, digitaler Raum erstellt werden zu dem alle Bewohner:innen des Hauses beitreten können und welcher wieder in Untergruppen unterteilt werden kann. In den meisten Anwendungen gibt es „offenen Gruppen“ zu denen jeder beitreten kann oder „geschlossene Gruppen“, die einem bestimmten Nutzerkreis vorbehalten sind und zu denen nur ein Administrator neue Mitglieder hinzufügen kann. Untergruppen können beispielsweise „Freitags Fußball“, „Verwaltung Gästeappartement“ oder „Flohmarkt“ sein. Jeder kann nun entscheiden, was ihn oder sie interessiert und wo man gerne auf dem Laufenden bleiben würde. In jedem Fall jedoch ist für alle Bewohner:innen transparent, welche Aktivitäten es im Haus gibt. Für neue Arbeitsgruppen können eigene Kommunikationswege unkompliziert erstellt werden.
Verwaltung von Sharing-Angeboten
In vielen Wohnprojekten werden Mobilitätsangebote wie Lastenräder gemeinsam genutzt, Gemeinschaftsräume und Gästeappartements gebucht, sowie Alltagsgegenstände wie Bohrmaschinen geteilt. Hier gilt es geeignete Programme zu finden, bei denen das Kosten/Nutzen-Verhältnis stimmt.
„Klink“ ist eine von Genossenschaften initiierte Anwendung, die alle Bedarfe deckt. Auf ihr können Räume, Mobilität und Alltagsgegenstände angeboten, gebucht und abgerechnet werden. Man kann Dinge ausschließlich zur internen Verfügung anbieten oder auch für die Allgemeinheit zugänglich machen. Alles an einem Ort zu haben ist für die Bewohner:innen ein großer Vorteil. Von der Arbeitsgruppe als Nachteil wird die alleinige Abrechnungsmöglichkeit über einen amerikanischen Anbieter gesehen. Weiterhin ist wichtig, dass die Anwendung sich über die Stadtgrenzen hinaus verbreitet, damit genügend Nutzer:innen darauf zurückgreifen und die Entwicklungs- und Unterhaltskosten auf viele Schultern verteilt werden. Denn Wohnprojekte brauchen eine Lösung, die auch wirtschaftlich auf Dauer zu vertreten ist. Ansonsten behelfen sich die Projekte momentan mit einem Flickenteppich von unterschiedlichen Anwendungen, die ihre eigenen Schwerpunkte haben, aber insgesamt funktionieren. Eine Liste der sich in Nutzung befindlichen Tools mit deren Funktionen und Vor- und Nachteilen, findet sich hier:
Zusammenfassung Tools.docx
Die Arbeitsgruppe hat sich darauf verständigt, in einigem Abstand noch einmal zusammen zu kommen und die Entwicklung in der Zwischenzeit zu beobachten.