Einfamilienhausdebatte in der Architekturgalerie München

Rückblick Diskussionsrunde Einfamilienhäuser 

Rückblick Diskussionsrunde Einfamilienhäuser 

Ein Publikumsmagnet war die Diskussionsrunde um Einfamilienhäuser in der Architekturgalerie am Montag den 16.10.2023. Die Kapazitäten der Räumlichkeiten des „Bunker“ an der Blumenstraße 22 reichten bei weitem nicht aus, schon 15 Minuten vor Veranstaltungsbeginn waren nahezu alle Sitzplätze belegt.

Die namhaften Podiumsgäste hatte die Architekturgalerie zusammen mit der Umweltakademie im Rahmen der Ausstellung „FAKTOR WOHNEN“ zusammengestellt. Es diskutierten unter der Moderation von Katharina Matzig, die Architekten Andreas Hild, Dietrich Fink, und Thomas Auer zusammen mit dem Architekturkritiker Gerhard Matzig, dem neuen Chef des LBK Thomas Rehn, sowie Gerhard Gross von der Umweltakademie.

Thomas Auer und Andreas Hild haben mit ihren Interviews im Spiegel und in der Süddeutschen Zeitung die Diskussion ums Einfamilienhaus erneut in Gang gebracht und plädieren in dieser Runde dafür, die Typologie eingehend zu untersuchen. Von 18 Mio Häusern in Deutschland sind 16 Mio Einfamilien- und Doppelhäuser. Hier gibt es ein enormes Potential, so Thomas Auer. Dennoch zweifeln sie daran, dass das schon seit einem Jahr angekündigte Forschungsprogramm in dieser Legislaturperiode noch ausgeschrieben wird. Zu sehr hat die „Heizungsdebatte“ Deutschland polarisiert.

In Bayern werden pro Tag 10 Hektar Land „gefressen“. Ziel der Bayerischen Regierung ist eine max. Versiegelung von 5 Hektar pro Tag, doch die Zahlen bewegen sich seit Jahren nicht. Die Untersuchung und maßvolle Verdichtung von Einfamilienhausgebieten könnte eine Lösung darstellen. Doch die momentane Regelung der Neubauten nach §34 Baugesetzbuch sind unbefriedigend, da waren sich alle Podiumsgäste einig.

In München werden häufig kleine Häuser abgerissen und ein Vielfaches an neuer Baumasse errichtet, die sich laut Baugesetzbuch in die umgebende Bebauung einfügen müssen. Sie folgen jedoch keinem umfassenden Gestaltungskonzept. Hier hatte der Chef der Lokalbaukommission einen schwierigen Stand. Das Baugesetzbuch könne nur in Berlin geändert werden und Bebauungspläne über bestehende Bebauung zu legen, ist nahezu unmöglich, so Thomas Rehn. Pilotprojekte müssen her! Diese Idee stieß auf allgemeine Zustimmung.

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