Herausforderungen für Genossenschaften und Einsparpotentiale im Wohnungsbau

Über „Herausforderungen für Genossenschaften“ und „Einsparpotentiale im Wohnungsbau – in Bezug auf Anforderungen, Rahmenbedingungen und Vorgaben“ diskutierten Akteur:innen in zwei Veranstaltungen der mitbauzentrale und GIMA. Sie machten Vorschläge, gaben Anregungen und machten Aufmerksam darauf „wo es hakt“.

Beide Veranstaltungen behandelten vielfältige Themenfelder. Natürlich steht die Wirtschaftlichkeit der Bauvorhaben im Vordergrund; gestiegene Baukosten und Finanzierungskosten bereiten allen Akteur:innen Sorgen. In dieser Frage hat die Stadt mit ihrem neuen wohnungspolitischen Handlungsprogramm „Wohnen in München VII“ 2023-2028 (https://stadt.muenchen.de/infos/wohnungsbaupolitik-stadt-muenchen.html) Abhilfe geschaffen, zumindest was die geförderten Wohnungen in der EOF und dem München Modell angeht. Was die preisgedämpften KMB- Wohnungen betrifft, so warten gerade alle gespannt, wie sich der im März vom Stadtrat zu beschließende „befristete KMB-Teuerungsausgleich“ auswirken wird.  

Einsparpotentiale im Wohnungsbau
In einer der beiden Veranstaltungen haben die Akteur:innen in München Einsparpotentiale im Wohnungsbau benannt, die aus den Rahmenbedingungen der Grundstücksvergabe (Bebauungsplan, Wohnraumförderbestimmungen) hervorgehen. In der Möglichkeit des seriellen und modularen Bauens werden Potentiale gesehen. Jedoch bieten die Bebauungspläne oft nicht genug Spielräume zur Umsetzung. Ein weiteres Hindernis sind die engen Vorgaben für Wohnungs- und Zimmergrößen in den Wohnraumförderbestimmungen. Gerasterte Grundrisse von Systemhausherstellern sind in diesem Rahmen häufig nicht umsetzbar oder auch geforderte Standards bei der Barrierefreiheit werden nur als Sonderlösung angeboten. Weitere Einsparmöglichkeiten werden zum Beispiel in der Verbesserung des Bauablaufs und der Baustellenlogistik durch eine bessere Koordination der einzelnen Akteur:innen gesehen.  

Herausforderungen der Genossenschaften
Die Herausforderungen für Genossenschaften bestehen in verschiedenen Bereichen. In die Themen „Wirtschaftlichkeit, Wohnen, Quartier, Grundstücke und weitere Themen“ gliedert sich das  interne Arbeitspapier, welches auch an die Stadtverwaltung weitergegeben wurde.

Ausgestaltung der Erbbaurechtsverträge
Ein sehr wichtiges Thema ist beispielsweise die Ausgestaltung der Erbbaurechtsverträge. Hier gilt es Erfahrungen zu sammeln und das Thema weiter zu vertiefen. Über die Konditionen soll weiter mit der Landeshauptstadt München gesprochen werden, um gute Lösungen für beide Seiten zu erzielen.  
Viele Genossenschaften möchten „Wohnen und Arbeiten“ für ihre Mitglieder unter einen Hut zu bringen. Die Flächenbegrenzung durch das Wohnraumförderprogramm bietet allerdings kaum Möglichkeiten flexible Zimmer zur Heimarbeit zu planen. Alternativ könnten Räume als (gewerblicher) Co-working Platz vermietet werden, was zu weiteren Hürden führt. Wünschenswert aus Sicht der Genossenschaften wäre eine Vereinfachung bei der Umsetzung des wohnungsnahen Arbeitens.

In neuen Quartieren bringen schon jetzt viele Genossenschaften durch lebendige Erdgeschossnutzungen Vielfalt und Leben in die Nachbarschaft. Hier wünschen sich die Genossenschaften, dass der zu zahlende Erbpachtzins für mögliche Gewerbeflächen schon bei der Grundstücksausschreibung genannt wird, damit seriöse Wirtschaftlichkeitsberechnungen aufgestellt werden können.  

Dialog
Beide Seiten, die Stadt München und die Genossenschaften, setzen ihren Dialog zu den aufgezeigten Herausforderungen fort, um auch künftig kostengünstiges und qualitätvolles Wohnen in München zu ermöglichen.

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