Kommunales Förderprogramm für sozialen Wohnungsbau in München

Am 29. Mai 2025 hat die Landeshauptstadt München einen wegweisenden Beschluss im Stadtrat gefasst: Die Einführung der ersten kommunalen Förderung für sozialen Wohnungsbau in Deutschland. Diese Entscheidung war nötig, da der Fördertopf des eigentlich zuständigen Freistaates Bayern leer ist und die Stadt in diesem Jahr sowie im kommenden Jahr mit keinen finanziellen Mitteln aus dieser Quelle rechnen kann. Das Programm ist bis zum 31.12.2026 befristet.  

Aktuell stehen in München circa 24.000 Haushalte mit Berechtigungsschein für eine Wohnung der sogenannten „Einkommens-orientierten Förderung (EOF)“ vor der Herausforderung, dringend neuen Wohnraum zu finden. Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum ist drängend, entsprechend schnell gilt es für die Stadt zu handeln, um der angespannten Wohnsituation entgegenzuwirken.  

Zur Finanzierung des neuen Förderprogramms, hat die Stadt beschlossen, Programmanpassungen vorzunehmen und Gelder aus dem Handlungsprogramm „Wohnen in München VII“ umzuverteilen.  Zu den beschlossenen Maßnahmen zählen:

  • Erhöhung der Erstvermietungsmiete: Im Rahmen der einkommensorientierten Förderung (EOF) wird die Erstvermietungsmiete auf 12€/m² Wohnfläche (monatlich, netto kalt) angehoben. Im „München Modell“ wird diese auf 13,20€/m² Wohnfläche (monatlich, netto kalt) steigen.  
  • Deckelung des Teuerungsausgleichs: Für den „Konzeptionellen Mietwohnungsbau“ wird der Teuerungsausgleich auf einen Förderhöchstbetrag von 1.420€/m² Wohnfläche begrenzt.  
  • Aussetzung des Programms für Werkswohnungsbau: Um zusätzliche Mittel freizusetzen, wird das Programm für den Werkswohnungsbau vorübergehend ausgesetzt.

Die Notwendigkeit dieses Programms zeigt sich bereits zu Beginn des Jahres, als einige Genossenschaften aufgrund fehlender Gelder für EOF-geförderte Wohnungen gezwungen waren, ursprünglich im EOF geplante Wohnungen in das München Modell umzuwandeln. Dies beeinträchtigt die gewünschte soziale Durchmischung in der Stadt und führt zu persönlichen Schicksalen. So hatte die Genossenschaft Stadtimpuls eG beispielsweise sechs EOF-Wohnungen für Großfamilien geplant, welche für die betroffenen Familien als "Licht am Horizont" galten, wie Michael Port, Vorstand der Stadtimpuls eG, betont. Mit dem neu eingeführten kommunalen Förderprogramm eröffnet sich die Möglichkeit, einige dieser Wohnungen wieder für die ursprünglichen Zwecke umzuwidmen, um so einen Beitrag zur Verbesserung der angespannten Wohnsituation in München zu leisten.  

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