Rückblick Diskussionsrunde am 7.10.2024 im PlanTreff 

10 Jahre mitbauen, mitwohnen, mitwirken – Ausblick auf bezahlbares und nachhaltiges Wohnen in München

Anlässlich des Jubiläums „10 Jahre mitbauen, mitwohnen, mitwirken“ diskutierten Expert:innen und Bürger:innen über bezahlbares und nachhaltiges Wohnen in München. Ulrike Klar vom Referat für Stadtplanung betonte, dass die vergangenen zehn Jahre wichtige Erfolge im Wohnungsbau gebracht haben, stellte jedoch auch klar, dass noch viel zu tun sei: „Gemeinsam mit den Architekten und Genossenschaften arbeiten wir daran, unnötig strenge Bedingungen zu lockern.“ Sie zeigte sich zuversichtlich, dass die Verwaltung bereits dabei sei, diese Anforderungen zu reduzieren, ohne die Qualität der Wohnprojekte zu gefährden: „Wir müssen alle mithelfen, diese Hürden abzubauen, um zu tragfähigen Konzepten zu kommen.“ Thomas Schimmel von der GIMA hob die Herausforderungen steigender Bauzinsen und Baukosten hervor und forderte neue Ideen und Förderungen, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Thomas Klimm vom Sozialreferat betonte, dass es nicht nur darum gehe, Wohnraum zu schaffen, sondern auch stabile und lebendige Nachbarschaften zu fördern: „Das ist der Schlüssel, um das steigende Konfliktpotenzial in dichter werdenden Quartieren zu entschärfen und für einen starken sozialen Zusammenhalt zu sorgen.“ Gemeinschaftliche Wohnprojekte böten hier große Vorteile, da sie nicht nur Wohnraum bereitstellten, sondern auch Räume für Begegnung und Vernetzung innerhalb der Nachbarschaften schafften.

Birgit Eckert-Gmell von der VMW thematisierte die steigenden Baukosten und die zunehmende Komplexität durch Fachplaner. „Wir haben immer mehr Fachplaner am Tisch, die das Beste für ihr Gebiet wollen, aber am Ende muss der Bauherr mit einem begrenzten Budget umgehen.“ Sie betonte die Bedeutung einfacher Bauweisen und die Reduktion von Haustechnik, um kosteneffizient und qualitativ zu bauen. Eckert-Gmell verwies auf Pilotprojekte, bei denen Haustechnik bewusst minimiert wurde, um langfristige Effizienz zu gewährleisten.

In der Publikumsrunde wurden ebenfalls wichtige Punkte diskutiert. Ein Teilnehmer hob hervor, wie vorteilhaft flexiblere Förderrichtlinien sein könnten: „Wir haben ein Gebäude für das katholische Siedlungswerk gebaut, bei dem wir nicht so streng an die EOF-Wohnungsgrößen gebunden waren. Das ermöglichte uns, rationeller zu bauen. Mehr Flexibilität bei den Förderrichtlinien würde helfen, bessere Grundrisse zu entwerfen.“ Ein weiterer Teilnehmer, Stadtplaner, betonte, dass Wohnquartiere mehr als nur Gebäude umfassen müssen: „Das Wohnen hört nicht an der Haustür auf. Wir brauchen gefördertes Gewerbe, damit das Quartier auch im Erdgeschoss funktioniert“.

Zum Abschluss äußerte sich Anne Krins von der mitbauzentrale münchen hoffnungsvoll: „Es gibt noch viel zu tun, aber wir sehen großes Potenzial in den gemeinschaftlichen Wohnprojekten. Unser Ziel für die kommenden Jahre ist es, noch mehr Menschen für diese Form des Wohnens zu gewinnen und den Zugang zu solchen Projekten zu erleichtern.“ Krins betonte zudem die Bedeutung einer verstärkten bürgerschaftlichen Beteiligung: „Wir müssen neue Wege finden, um bezahlbaren Wohnraum mit lebendigen Nachbarschaften zu verbinden, und dafür ist die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger entscheidend. Gemeinschaftliche Projekte stärken nicht nur die Nachbarschaft, sondern bieten auch langfristige Lösungen für den Wohnungsmarkt.

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