Rückschau: Mitbau Impuls Gemeinschaftsräume in Wohnprojekten

Mitbau impuls Gemeinschaftsräume 30.11.22  

An unserem Impuls Abend am 30.11.22 stellten Helene Rettenbach und Mathias Sommer ihre Forschungsergebnisse, im Auftrag der Stiftung trias, vor:  
“Gemeinschaftsräume in Wohnprojekten – ihre Bedeutung, Nutzungskonzepte, Organisation und Finanzierung”.

Daraus ist eine Broschüre entstanden als Grundlageninformationen und Leitfaden: Zur Broschüre

Im Zeitraum 2020/21 wurden Nutzer:innen in 48 Projekten mit Gemeinschaftraum befragt. Dabei kamen Sie zu folgenden Ergebnissen:

  • Je frühzeitiger sich eine Gruppe mit dem Konzept beschäftigt, desto intensiver wurde der Raum später genutzt – als Treffpunkt für Freizeit und Arbeitsgruppen sowie als Ergänzung zur Privatwohnung.
  • Der Raum trägt nicht zur Reduzierung des Wohnflächenverbrauchs bei.
  • Die Bedeutung von Kochen als Gemeinschaftsaktion ist nicht so stark wie angenommen.
  • Die Annahme, dass der Gemeinschaftsraum der schönste Raum im Projekt ist, hat sich nicht bestätigt. Die Lage hängt von den baulichen Gegebenheiten ab. Am häufigsten findet er sich in der Nähe des Hauseingangs, wegen dem direkten Außenbezug, der Barrierefreiheit, dem direkten Zugang für externe Besucher:innen und dem kurzen Fluchtweg.
  • Der Gemeinschaftsraum ist nicht der Ort für spontane Begegnungen. Diese finden eher im halböffentlichen Raum statt, auf der Terrasse, den Laubengängen und im Garten. Räume mit Foyer-Charakter erleichtern spontane Begegnungen, eignen sich aber weniger für andere Nutzungen.
  • Interessanterweise haben Bewohner:innen auch bei Investorenprojekten Einfluss auf die Gestaltung des Gemeinschaftsraums. Größe und Ausstattung sind abhängig vom Nutzungskonzept und den finanziellen Rahmenbedingungen.
  • Vereine und Privatpersonen aus der Nachbarschaft fragen häufig die Nutzung von Gemeinschaftsräumen an. Wenn Projekte das bedienen können, fördert das die Akzeptanz in der Nachbarschaft. Die Nutzung durch das Projekt selbst ist allerdings überall vorrangig.
  • Sauberkeit und Ordnung sind nicht das größte Problem beim Betrieb des Gemeinschaftsraums, sondern eher der Lärm, denn Schallschutz wird häufig nicht von Anfang an mitgedacht.
  • Den Gemeinschaftsraum muss man sich leisten können – Erstellung und Unterhalt kosten. Meist werden diese nach Wohnfläche umgelegt. Für externe Nutzungen werden Gebühren erhoben, am einfachsten als Spende in die Hauskasse.
  • Regeln für den Betrieb werden sehr unterschiedlich gehandhabt. Kommunikation, Pinnwände, Zettelwirtschaft, Kalender, Putzpläne sind in den einzelnen Projekten sehr unterschiedlich organisiert.

Zurück

nach oben