Mietshäuser Syndikat (GmbH)

Das Mietshäuser Syndikat ist ein bundesweiter Verbund aus 190 selbständigen, selbstverwalteten Hausprojekten, die jeweils mit dem Mietshäuser Syndikatsverein eine GmbH bilden. Solidarische Privatkredite finanzieren den Kauf der Immobilien, die Tilgung erfolgt durch moderate Mieten.

Miethäuser Syndikatsprojekte

Das Mietshäuser Syndikat ist ein bundesweiter Projekteverbund aus über 200 Wohnprojekten und Initiativen. Die einzelnen Projekte sind rechtlich selbstständig und in einem eigenen Unternehmen organisiert, das die Immobilie besitzt. Das Mietshäuser Syndikat ist an der Haus-GmbH beteiligt. In München wurde das Mietshäuser Syndikat im Sommer 2019 für die Bewerbung auf städtische Grundstücke den Genossenschaften gleichgestellt. Siehe auch: www.syndikat.org

Rechtsform

Ein Syndikatsprojekt organsiert sich in der Regel in einem Verein. Der Verein ist wiederum Gesellschafter in einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Zweiter Gesellschafter ist das Mietshäuser Syndikat. Der Eigentumstitel der Immobilie liegt bei der GmbH. Das Mietshäuser Syndikat übernimmt damit eine Art Kontrollfunktion und hat bei wichtigen Entscheidungen wie einem Verkauf oder einer Umwandlung Stimm- und Vetorecht.

Finanzierung und Förderung

Alle Projekte des Mietshäuser Syndikats müssen ihren Eigenkapitalanteil an der Immobilienfinanzierung gemeinschaftlich erbringen. Zusätzlich zum Eigenkapital, das die Mitglieder der Projektinitiative beisteuern, sind sie auf solidarische Direktkredite von Förderern und Unterstützern angewiesen.
Ein entscheidender Faktor für die Finanzierbarkeit von Syndikatsprojekten ist der Bodenpreis, weshalb es für die Münchner Projektinitiativen wichtig ist, ebenso wie Genossenschaften Zugriff auf das Angebot städtischer Flächen zu erhalten.

Wodurch unterscheidet sich das Syndikat von anderen Modellen? 

Das Mietshäuser Syndikat ist ein Verbund von derzeit 190 Hausprojekten. Jedes dieser Hausprojekte ist rechtlich selbstständig und im Besitz einer eigenen Haus-GmbH (Gesellschaft mit beschränkter Haftung).

Wie funktioniert das Mietshäuser Syndikat als GmbH? 

Die Haus GmbH besteht aus zwei unterschiedlichen Körperschaften mit unterschiedlichen Interessen, die sich gegenseitig kontrollieren. Die eine ist der Hausverein der Projektgemeinschaft, die andere der Miethäuser Syndikat e.V. Durch die Verteilung der Gesellschaftsanteile in 51% : 49% wird eine Reprivatisierung nahezu unmöglich, denn beide Körperschaften müssten bei einem Verkauf zustimmen.

Was genau ist der Unterschied zur Genossenschaft? 

Genossenschaften haben eine andere Organisations- und Entscheidungsstruktur als die GmbH und unterliegen dem Genossenschaftsgesetz. Als Pflichtmitglied in einem Prüfungsverband werden sie regelmäßig auf ordentliche Geschäftsführung geprüft. Die GmbH dagegen unterliegt dem Handelsrecht mit entsprechend eigener Regulierung.

Was muss eine Gruppe tun, damit sie Syndikatsprojekt wird? 

Unter syndikat.org kann der Kontakt mit dem Mietshäuser Syndikat aufgenommen werden. Über eine Beteiligung entscheidet die Mitgliederversammlung (MV), bei der sich die interessierte Gruppe präsentiert. Die MV findet etwa drei Mal im Jahr an wechselnden Orten statt. Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, bevor sich die Gruppe auf einer MV vorstellen kann:

  • Mitgliedschaft im Syndikatsverein
  • Vorstellung eines konkreten Objekts
  • Finanzierungsplan und Nachweis der ausführlichen Beratung durch das Syndikat
  • kurze Chronologie, was bisher geschah, und vorläufiger Zeitplan über die weiteren Schritte
Wie hoch ist später der Arbeitsaufwand? 

Selbstverwaltung macht Arbeit. Alles, wofür sonst ein Vermieter zuständig ist, muss von den Projektmitgliedern in Eigenregie übernommen werden: Finanzierungspläne aufstellen, Einwerbung von Direktkrediten und Bankdarlehen in der Anfangsphase, Bauen bzw. Sanieren und nach Bezug, Buchhaltung und Hausverwaltung.

Müssen Mieter:innen Geld haben, um bei einem Projekt einzusteigen? 

Die Gruppe der Mietenden ist nicht notwendigerweise identisch mit den Direktkreditgebenden. Wer nicht in der Lage ist, einen Direktkredit an das Projekt zu geben, kann trotzdem mitmachen.

Was kostet es, wenn sich das Syndikat an einem neuen Projekt beteiligt? 

Der neue Hausverein wird zunächst Mitglied im Syndikat mit einer Einlage in Höhe von mindestens 250,– EUR.

Für die Gründung der Haus-GmbH muss der Hausverein für seinen Anteil von ca. 51% am Stammkapital 12.600,– EUR aufbringen. Das Syndikat steuert die restlichen 12.400,– EUR bei. Insgesamt stehen der Haus-GmbH 25.000,– EUR an Eigenkapital zur Verfügung.

Die Mietenden der Haus-GmbH zahlen einen monatlichen Solidarbeitrag in Höhe von mindestens 0,10 EUR pro Quadratmeter Nutzfläche. Der Solidarbeitrag steigt jedes Jahr um 0,5 Prozent der Kaltmiete.

Langfristiges Ziel ist es, die vom Syndikat aufgebrachten 12.400,– EUR zurückzuerstatten.

Wo bekommt man kostenfreie Informationen über das Mietshäuser Syndikat?

Alle 2-3 Monate werden in der mitbauzentrale Infoveranstaltung durch das Mietshäuser Syndikat abgehalten. Gruppen mit Beratungsbedarf sollten sich direkt an die münchner Projektberater:innen wenden unter: muenchen@syndikat.org
Grundlegende Informationen gibt es unter:  https://www.syndikat.org/

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